Zwangsversteigerungen befinden sich weiter auf einem hohen Niveau
Anberaumte Termine sind in den ersten vier Monaten rückläufig. Es werden aber verstärkt Ein-und Zweifamilienhäuser versteigert.
Stefan Mülders, Rheinische Post 18.5.2013
Ratingen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden deutschlandweit 19 000 Termine für Zwangsversteigerungen anberaumt. Das sind 3 860 weniger als im Vorjahreszeitraum. „ Insgesamt verzeichnen wir zwar einen merklichen Rückgang, befinden uns aber immer noch auf einem hohen Niveau“, sagt Argetra- Geschäftsführer Axel Mohr. Die stärksten Rückgänge verzeichnen Bremen (- 29,8 Prozent), Sachen (-28,7), Niedersachsen (- 27,1), Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein ( je ca. -25,5), Rheinland-Pfalz (-24,3), Brandenburg (-22,8) und Sachsen-Anhalt (20,8).
Alle anderen Bundesländer, darunter auch Nordrhein-Westfalen mit -9,8 Prozent, liegen deutlich unter dem Schnitt von 16.7 Prozent weniger anberaumter Termine.
Auch im Kreis Mettmann ist die Zahl der Zwangsversteigerungen im Vorjahresvergleichszeitraum nahezu flächendeckend rückläufig: Langenfeld -33,33 Prozent, Mettmann -24,24, Velbert -33,33. „ Nur in Ratingen haben wir eine positive Entwicklung beobachtet.“ Hier stieg die Zahl der Termine von vier auf zehn, also um 150 Prozent. Noch gravierender ist der Anstieg im Verkehrswert, der von 537 900 im ersten Tertial 2012 auf über 10 Millionen Euro stieg. „ Hier hatten wir einen Sondereffekt durch ein Gewerbeobjekt, dass alleine schon über sieben Millionen Euro lag.“ Doch auch ohne dieses Objekt ergibt sich eine nahezu Versechsfachung der erzielten Summe. In den Amtsgerichten Velbert und Langenberg ergaben sich Rückgänge von 17 beziehungsweise 19 Prozent, Mettmann erzielte rund zwei Millionen Euro mehr (+27,43 Prozent).
„ Auffallend ist die Verschiebung der Objektarten“, sagt Mohr. Der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser stieg seit 2009 um fast fünf Prozent auf nun 37,5 Prozent aller Versteigerungen. Leicht rückläufig sind hingegen Eigentumswohnungen, mit zusammen fast 70 Prozent machen Wohnimmobilien immer noch den größten Teil der versteigerten Objekte aus. „ Argetra wird sich dem Trend stellen und für Standorte von Universitäten und Hochschulen separate Kalender für „Studentenwohnungen“ herausbringen“, kündigt Mohr an. „ Investoren erhalten zusätzlich für einen Standort eine Marktanalyse, um langfristige Investments abzusichern.“
Der durchschnittliche Verkehrswert pro Objekt liegt zurzeit bei 151 600 Euro. Argetra erwartet aber in Zukunft wieder steigende Werte.